Otto schäfer

Sammler, stifter, mäzen


Schon in jungen Jahren entdeckte der Schweinfurter Industrielle Otto Schäfer (1912 - 2000) seine Liebe zur Graphik und begann mit dem Aufbau einer breit angelegten Sammlung zur europäischen Druckgraphik. Ab 1951 fand sein graphisches Kabinett eine sinnvolle Ergänzung durch eine Sammlung illustrierter Bücher des 15. - 20. Jahrhunderts, aus der sich bald eine eigenständige Bibliothek entwickelte. 1961 legte er den Grundstock für eine zweite Büchersammlung, die Erstausgaben deutscher Literatur vorbehalten war.

Ausstellungen und Publikationen zu seinen Bücherschätzen rückten in den 1980er Jahren den Rang seiner Sammlungen als eine der bedeutendsten europäischen Privatbibliotheken in das Bewußtsein einer breiten Öffentlichkeit. Sie genießt größtes Ansehen bei Bibliophilen in aller Welt.

Um seine Bibliothek auf Dauer in seiner Heimatstadt öffentlich zugänglich machen zu können, gründete Otto Schäfer 1989 die Dr. Otto-Schäfer-Stiftung e.V. Bereits zwei Jahre später konnten im Herbst 1991 seine Büchersammlungen in einem eigenen Museumsbau untergebracht und das neue Haus mit der Ausstellung "Kreis und Kugel" eröffnet werden. In den heute rund 450 m² großen musealen Schauräumen fanden bislang über 80 Dauer- und Wechselausstellungen statt, die auch die Graphiksammlungen mit einbezogen. Seit 2018 wird das Museum von der Otto Schäfer Stiftung der Stadt Schweinfurt getragen.

Mit der Ausstellung "Albrecht Dürer. Die Druckgraphik" im Germanischen Nationalmuseum im Jahr 2000 wurde nochmals die Bedeutung seiner Graphiksammlung mit dem fast vollständigen druckgraphischen Werk Dürer als bedeutendste Privatkollektion ihrer Art hervorgehoben.